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Im Wort „Bewerbung“ steckt auch immer das Wort „Werbung“. Diesen Spruch hat vermutlich nahezu jeder Jobsuchende schon einmal gelesen, der sich in ein wenig intensiver mit diesem Thema befasst hat. Doch eine gute Bewerbung geht weit darüber hinaus, nur ein wenig Eigenwerbung zu betreiben. Wir haben das Zeitalter der Papierbewerbung längst hinter uns gelassen und so tauchen immer mehr Möglichkeiten auf, sich selbst zu inszenieren und ins richtige Licht zu rücken. Eine Bewerbung hat also inzwischen weniger mit einem einzelnen Werbespot als mit einer ganzen Marketingkampagne gemeinsam.
Im Großen und Ganzen geht es mit Ihren Bewerbungsunterlagen darum, mit Ihrer Persönlichkeit zu überzeugen, aus der Masse hervorzustechen und im Gedächtnis des Personalentscheiders zu bleiben. Wie das genau funktioniert und welche 5 „Marketing-Tipps“ Sie in Ihrem Bewerbungsprozess umsetzen können, erfahren Sie hier.
Social-Media-Auftritt
Haben Sie bereits bedacht, welche Bilder und Beiträge von Ihnen auftauchen, wenn interessierte Arbeitgeber Ihren Namen auf den gängigen sozialen Netzwerken oder in Suchmaschinen eingeben? Werden die Suchergebnisse ein Gesamtbild von Ihnen präsentieren, dass sich auch bei Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber sehen lassen kann?
Wenn das nicht der Fall ist, sollten Sie sich schleunigst daransetzen, unpassende Inhalte zu entfernen oder Ihr Profil nur für Ihre direkten Kontakte sichtbar zu machen. Auch wenn Ihre Freizeitaktivitäten keine Rückschlüsse auf Ihre Arbeitsweise zulassen sollten, machen Partybilder oder ähnliche unpassende Ablichtungen mit Sicherheit keinen seriösen Eindruck bei Ihrem neuen Chef.
Gleiches gilt im Übrigen für Messenger wie WhatsApp – auch hier sollten Sie ein seriöses Bild und Status verwenden, wenn Sie sich im Bewerbungsprozess befinden bzw. diese für Nicht-Kontakte verbergen.
Business-Netzwerke
Ähnlich steht es um Business-Netzwerke wie Xing oder LinkedIn. Auch wenn es hier in der Natur der Sache liegt, dass dort vermutlich keine Partybilder auftauchen, können diese Profile optimiert werden, damit bei Recruitern oder Personalentscheidern ein bleibender Eindruck hinterlassen wird. Deshalb sollte Ihr Profil auf dem aktuellsten Stand sein und Ihre Kenntnisse so angelegt werden, dass Ihre wichtigsten Qualifikationen sofort sichtbar sind.
Unter Umständen findet Ihr neuer Arbeitgeber hier sogar ergänzende Informationen zu Ihren Bewerbungsunterlagen und kann sich ein besseres Bild über Ihre Persönlichkeit verschaffen. Verwenden Sie hier unbedingt ein professionell geschossenes Foto und kein Bild aus Ihrer privaten Sammlung, um einen professionellen Eindruck zu hinterlassen und sich wie eine Personenmarke zu präsentieren.
Bewerbungshomepages
Durch die Digitalisierung des Bewerbungsprozesses werden mittlerweile nun auch Bewerbungshomepages immer interessanter und relevanter für Bewerber. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, Ihren Lebenslauf und Ihre fachlichen und persönlichen Qualifikationen auf einer eigenen Website darzustellen. Auch wenn solche Homepages die klassische Bewerbungsmappe noch nicht ersetzen können, ist es eine perfekte Ergänzung zu Ihren Bewerbungsunterlagen oder Profilen auf Xing oder LinkedIn.
Wenn Sie auf der Suche nach einer kreativen Bewerbungsform sind oder zeigen möchten, dass Sie bereit sind, einen Schritt weiter zu gehen als Ihre Konkurrenten, könnte das Ihre perfekte Chance sein. Gerade bei Positionen die besonders heiß begehrt sind, müssen sich Bewerber Etwas einfallen lassen, um sich aus der Masse hervorzuheben und im Gedächtnis zu bleiben.
Finden Sie hier mehr Informationen und erfahren Sie, wie Sie sich ganz einfach Ihre eigene Bewerbungshomepage erstellen lassen können.
Die digitale Bewerbungsmappe
Das Kernprodukt Ihrer Bewerbung ist jedoch nach wie vor Ihre Bewerbungsmappe. Auch hier gibt es unzählige Möglichkeiten, sich positiv abzuheben und dabei spielt nicht nur die inhaltliche Optimierung des Anschreibens und Lebenslaufes, sondern auch mit einigen anderen, kleinen Stellschrauben, die Ihnen einen entscheidenden Vorteil verschaffen können.
Die optische Präsentation
In erster Linie sollten Sie darauf achten, ein einheitliches Design für Ihre Bewerbungsunterlagen zu verwenden und im Deckblatt, Anschreiben und Lebenslauf die gleichen Farben, Formen und Schriftarten benutzen. Das sorgt für einen aufgeräumten und „runden“ Gesamteindruck. Verwenden Sie dazu ein Design, dass nicht nur zu Ihrer Persönlichkeit passt, sondern in erster Linie zur Branche bzw. zum Unternehmen Ihrer Wahl. Bei konservativen Firmen ist vermutlich ein schlichteres Design gefragt, während es bei Start-ups mit moderner Unternehmenskultur auch gerne ein wenig auffälliger sein darf. Wer hier nicht sonderlich begabt ist, sollte sich bei der optischen Gestaltung oder sogar beim Verfassen der Bewerbung helfen lassen. Besonders bei kreativen Berufen wie Webdesignern oder Mediengestaltern wird hier sogar erwartet, dass Sie hier Ihr gestalterisches Talent zeigen.
Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, kann auch die Farben und Formen des Logos oder des Webauftrittes der Firma verwenden, um zu zeigen, dass diese Bewerbung wirklich nur für dieses spezielle Unternehmen gedacht ist. Auch hierdurch wird Ihr besonderes Engagement deutlich, zudem signalisieren Sie damit bereits eine gewisse Zugehörigkeit – und das ohne bisher einen Schritt auf das Firmengelände gesetzt zu haben.
Persönlichkeit zeigen
Doch gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, Ihre Persönlichkeit und Individualität mit Ihren Bewerbungsunterlagen zu signalisieren. Dazu zählt auch hier ein vom Bewerbungsfotografen geschossenes Foto. Auch wenn es aufgrund des AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) nicht mehr notwendig ist, ein Bewerbungsfoto zu verwenden, sollten Sie nicht davon absehen. Denn ein guter Personalentscheider möchte auch immer die Persönlichkeit hinter der Bewerbung kennenlernen. Dazu kommt, dass Sie mit Ihrer Bewerbung im Gedächtnis bleiben wollen, was mit einem unpersönlichen Datenblatt nur sehr schwer zu schaffen ist.
Auch bei einer digitalen Bewerbungsmappe sollten Sie auf eine handschriftliche Unterschrift am Ende des Anschreibens und des Lebenslaufes nicht verzichten. Das mag nur wie eine Nuance erscheinen, aber auch so etwas zeigt Persönlichkeit. Zudem bestätigt es noch einmal die Richtigkeit der von Ihnen gemachten Angaben.
Darüber hinaus zeigt auch die Angabe von Hobbys oder sozialem Engagement Ihrem Arbeitgeber den Menschen hinter der Bewerbung und macht Sie als Person greifbarer. Im besten Falle lassen Ihre Freizeitaktivitäten auf positive Eigenschaften wie Engagement, Durchhaltevermögen oder soziale Kompetenzen hin.
Nicht zu vergessen ist natürlich noch das Anschreiben. Wenn dieses nur aus Floskeln und Mustersätzen besteht, trägt das nicht unbedingt zu einem persönlichen und individuellen Gesamteindruck bei. Achten Sie also darauf, dass es Ihre aktuelle Situation, Ihre fachliche und persönliche Eignung und Ihre Motivation wiedergibt. Verwenden Sie dabei einen professionellen Sprachgebrauch, der aber dennoch authentisch wirkt. Wenn Sie Ihr fertiges Bewerbungsschreiben also Korrekturlesen, sollten darin keine hochgestochenen Sätze formuliert worden sein, die Sie auch in einem Vorstellungsgespräch nie in dieser Form aussprechen würden.
Zeigen Sie dem Arbeitgeber, dass Sie sich mit seinem Unternehmen beschäftigt haben, in dem Sie konkret auf diesen eingehen. Auch in privaten Situationen sind Ihnen Menschen vermutlich sympathischer, die ein aufrichtiges Interesse an Ihnen zeigen und nicht nur pausenlos von sich erzählen. Gleiches lässt sich auf die Bewerbung übertragen. Dazu sind Massenbewerbungen für erfahrende Personaler leicht zu erkennen und hinterlassen selten einen guten Eindruck.
Fazit
Vieles gibt es zu beachten, wenn Sie dabei sind, Ihre Bewerbungsunterlagen zu erstellen. Die Bewerbung hat sich über die letzten Jahre konstant gewandelt und weiterentwickelt und ist dabei nicht weniger komplex geworden. Dafür gibt es allerdings immer mehr Chancen, sich positiv hervorzuheben. Leider wissen wir aus der Praxis, dass nicht immer die geeignetsten Bewerber in das Vorstellungsgespräch eingeladen werden, sondern jene, die sich am besten Vermarkten. Um so besser also, wenn Sie Ihr Marketing-Know-how auch auf Ihre Bewerbungsunterlagen übertragen können.